Die folgenden Warnzeichen sollten Sie vorsichtig machen, denn es gibt einige Kennzeichen und Signale, dass ein Produkt, was Sie in einem Anzeigenmarkt entdeckt haben, mit Vorsicht zu betrachten sind.
Der Preis ist einfach zu gut
Wow … ein Handy, ganz neu, nur einmal benutzt, mit Garantie, nur 50 Euro. Das wäre ja toll. Aber Achtung! Das ist so offensichtlich ein Betrugsversuch, da sollten Sie direkt wieder die Anzeige verlassen und gar nicht weiter anschauen. Solche Verkäufer agieren psychologisch oft sehr geschickt und hoffen darauf, dass Sie einen Impuls „vielleicht habe ich ja Glück?“ und „ich pass ja auf“ spüren.
Hören Sie wirklich auf Ihr Gefühl und hoffe nicht darauf, dass dieser so schöne Preis tatsächlich wahr ist und Sie, Augen zu und durch, einfach das Glück haben, dieses sagenhaft billige, das Wort „preiswert“ passt hier wirklich nicht, schon bald in Ihren Händen zu halten. Sie werden sich später nur ärgern. Glauben Sie mir.
Die Produktbeschreibung ist unklar
Der Artikeltext muss so verfasst sein, dass Sie sich ein konkretes Bild über das Produkt und den Zustand des Produktes machen können. Haben Sie das Gefühl; das reicht noch nicht, zögern Sie bitte nicht, den Verkäufer nach weiteren Informationen zu fragen. Der nimmt es Ihnen nicht übel, da er, genauso wie Sie, ein gutes Geschäft machen möchte. Er wird sich also bemühen, denn er möchte ja mit Ihnen handelseinig werden.
Entscheidende Produktdetails fehlen
Sie müssen den Verkäufer fragen, wenn Sie Informationen vermissen. Er wird Ihnen nicht böse sein, sondern Ihre Fragen so gut wie möglich beantworten. Wenn Sie beispielsweise einen Wasserkocher kaufen möchten und der Anzeigentext sagt nicht aus, wieviel Fassungsvermögen der Behälter hat, dann müssen Sie das wissen. Sonst kaufen Sie vielleicht einen günstigen Wasserkocher für nur zehn Euro, aber der Wasserkocher hat dann nur 0,5 Liter Fassungsvermögen.
Unklare oder unvollständige Informationen über den Verkäufer
Wenn Sie in einem der bekannten Kleinanzeigenmärkte wie ebay.kleinanzeigen.de oder auch quoka.de oder markt.de nur wenig Informationen über den Verkäufer eines Produktes finden, ist das erstmal nicht so gut. Sie erfahren nur wenig über den Verkäufer. Das muss aber kein Aus bedeuten. Hat der Verkäufer gute Beurteilungen und ist schon längere Zeit angemeldet, spricht das auch für einen seriösen Verkäufer.
Ist das Profil eines Verkäufers aber praktisch leer und er ist erst seit Kurzem Mitgliedschaft im Kleinanzeigenmarkt, würde ich diesen Verkäufer meiden. Hat der von Ihnen ins Auge gefasste Artikel aber eine für Sie gute und ausführliche Beschreibung, lohnt es sich trotzdem, mit dem Verkäufer Kontakt aufzunehmen. Es gibt ja auch Menschen, die melden sich extra bei einem Anzeigenmarkt an, damit sie etwas verkaufen können.
In diesem Fall, wo eigentlich alles gut ausschaut, aber der Verkäufer noch neu ist, ist es wichtig, dass Sie darüber hinaus nur positive Informationen über den Verkäufer sammeln. Nette Kommunikation, ausführliche Antworten, alle Fragen werden beantwortet, Sie müssen nicht lange warten, bis Sie eine Antwort erhalten. Das spricht wiederum für einen Verkäufer, der seriös sein kann.
Zahlung vor Lieferung?
Das ist ein schwieriger Punkt. Denn eigentlich ist es ein unausgesprochener Standard, dass der Verkäufer den Kaufpreis im voraus erwartet und erst dann die Ware versendet. Wie kann man dieses Problem neutralisieren? Handelt es sich um einen preiswerten und eher „langweiligen“ Artikel wie ein Buch, oder ein paar Schuhe, oder ein anderes Allerweltsprodukt, ist ein Betrugsversuch für einen Betrüger einfach nicht interessant genug.
Betrüger versuchen es viel lieber mit höherpreisigen Artikeln und dann oft mit Produkten, die begehrt sind. Solche Artikel, gerne Elektronik aller Art, bieten unseriöse Verkäufer dann eben meist unrealistisch preiswert an, um Neugierde und Gier beim Käufer zu wecken. Diese unseriösen Verkäufer denken sich. Der Aufwand für einen Betrug ist viel lohnender für einen Betrag von mehreren Hundert Euro als wenn es nur um einen Zehner geht.
Käuferschutz ist Trumpf
Die beste Variante ist die Inanspruchnahme eines Käuferschutzes. Der Anzeigenmarkt zieht bereits das Geld von Ihnen ein, aber der Verkäufer erhält den Betrag noch nicht. Das Geld bleibt erst mal beim Anzeigenmarkt in treuhänderischer Verwaltung. Der Verkäufer bekommt den Betrag in dem Moment ausbezahlt, wenn Sie bestätigen, dass die Ware, die Sie gekauft haben, den Zusagen entspricht.
Bitte beachten, „den Zusagen entspricht“ und nicht etwa „Ihren Wünschen entspricht“. Der Verkäufer hat ein gebrauchtes Gut angeboten, was selbstverständlich nicht neuwertig sein wird oder sein muss. Wenn der angebotene Artikel der Artikelbeschreibung entspricht, hat der Verkäufer geliefert, was er zugesagt hat. So haben beide Seiten die Sicherheit, ihren eigenen Teil zu bekommen.
Im folgenden Text im Teil 4 gehe ich noch einmal auf den Käuferschutz und die Abwicklung des Kaufs ein. Darüber hinaus gibt es noch einige Dinge, die Sie beachten sollten. Damit Sie auf der sicheren Seite bleiben, aber auch, um beim Verkäufer einen abschließenden positiven Eindruck zu hinterlassen. Denn für mich ist ein korrekter Umgang mit dem Verkäufer Ehrensache.