Wer hat sie nicht, die Sorge vor Diabetes im Alter. Diabetes 2 wird, je älter der Mensch wird und gleichzeitig einige ungünstige Faktoren auf sich vereinigt, wahrscheinlicher. Jetzt ist Vorsorge Trumpf. Und eine gesunde Lebensweise.
Zwei verschiedene Arten Diabetes
Die eigene Lebensweise spielt wohl die größte Rolle. Sowohl, was die Ernährung angeht, als auch, wie man auf seine eigene Fitness achtet. Diabetes kann zu ernsthaften Komplikationen führen, wenn sie nicht erkannt und behandelt wird. Wer Übergewicht hat oder körperlich zu wenig aktiv ist, hat eine größere Gefahr, an Diabetes zu erkranken als Menschen, die auf genügend Bewegung und eine ausgewogene Ernährung achten.
Es werden zwei Haupttypen von Diabetes unterschieden. Die eine Variante habe ich gerade benannt. Man nannte sie früher, aber auch heute schon mal die sogenannte „Altersdiabetes“. Der umgangssprachliche Begriff suggeriert, dass es nur am Alter liegt. Dem ist aber nicht so. Vielmehr hat ein alternder Mensch eine um so größere Gefahr an Diabetes (meist die Variante Diabetes 2) zu erkranken, je ungesünder er lebt. Typ 1 Diabetes ist dagegen eine Autoimmunerkrankung, die auch nicht heilbar ist.
Diabetes 1 ist nicht heilbar
Diabetes 1 greift das Immunsystem und dabei die Insulin produzierenden Zellen an und zerstört diese mehr und mehr. Das führt dazu, dass der Körper nicht mehr in der Lage ist, das für den Körper so wichtige Insulin zu produzieren, um den Zucker aus dem Blut des Blutkreislaufs aufzunehmen. Ohne Kontrolle und entsprechender Handlungsweise kann ein Zuckerschock die Folge sein. Diabetes 1 bekommen oft schon jüngere Menschen.
Diabetes 2 kriegen Sie in den Griff
Diabetes Typ-1 muss ein Leben lang behandelt werden. Wer das bekommt, muss lernen, damit zu leben. Gegen Diabetes Typ-2 lässt sich dagegen etwas tun. Die Ursache für Diabetes 2 ist nicht nur genetisch bedingt, aber die Genetik kann eine Rolle spielen. Bei Diabetes vom Typ 2 nimmt ebenfalls die Fähigkeit des Körpers ab, Insulin zu produzieren. Da beim Älterwerden auch die Muskelmasse abnimmt, wird eine Insulinresistenz, wie sie für Diabetes typisch ist, noch erhöht. Mit dem Älterwerden verändert sich aber auch der Hormonhaushalt, was zusätzlich die Entstehung von Diabetes vom Typ 2 begünstigt.
Die Symptome sind nicht immer eindeutig
Die Symptome von Diabetes im Alter sind oft unauffällig und werden von den Betroffenen leicht als normale Anzeichen des Alterungsprozesses gedeutet. Denn häufige Symptome bei Diabetes sind Durst, mehr Wasserlassen als das früher (das Lied kann ich mitsingen) und Gewichtsverlust. Darüber hinaus klagen Betroffene oft über vermehrte Müdigkeit, Schwindel und trockene Haut und in der Folge Wundheilstörungen, die eine Folge sein können.
Der Körper steht dann unter Stress und kann nicht mehr alle Energie und Kraft in die Heilungsprozesse geben. Wird Diabetes im Alter nicht behandelt, sind die Folgen nicht nur unangenehm, sondern können deutlich gravierender werden. Das geht bis zum Absterben einzelner Gliedmaßen wie einzelner Zehen, ernsthaften Herz-Kreislauf-Erkrankungen und auch Nierenversagen. Im Extremfall kann sogar Blindheit aus einer unbehandelten Diabetes Typ-2 folgen.
Gut, dass es zuverlässige Diagnoseinstrumente gibt
Die Diagnose von Diabetes im Alter erfolgt durch Messung des Blutzuckerspiegels. Ihr Hausarzt kann diesen Test leicht durchführen, sollten Sie verdächtige Symptome an sich bemerken. Ihr Arzt wird entweder einen Bluttest durchführen, dazu müssen Sie nüchtern sein (kein Frühstück) , oder Ihr Arzt führt einen sogenannten oralen Glukosetoleranztest durch. Bei diesem Test ganz ohne Piks wird Ihre Blutzuckerreaktion gemessen, nachdem Sie etwas Süßes zu sich genommen haben.
Es gibt zwei Varianten für einen Glukosetoleranztest. Auf der einen Seite den sogenannten Glukose-Challenge-Text. Und es gibt den „vollen Glukosetoleranztest“. Die Glucose Challenge ist aber eher ein Kurztest, um eine erste Einschätzung zu erhalten, ob vielleicht eine Diabetes vorliegen könnte. Haben Sie aber zu Diabetes passende Beschwerden sollten Sie auf einen vollwertigen Zuckertest bestehen. Ob nun der „volle Glukosetoleranztest“ oder einen Zuckertest durch eine Blutabnahme.
Wie kann eine Diabetes (Typ2) verbessert werden
Ich beschreibe hier die Diabetes Typ-2, die eher bei älteren Menschen anzutreffen ist. Hätten Sie Diabetes vom Typ-1, hätten Sie damit mit großer Wahrscheinlichkeit viel länger zu tun gehabt.
Es gibt natürlich Medikamente, mit denen eine Diabetes des Typ 2 in den Griff zu bekommen ist. Aber ist es nicht besser und schöner, wenn Sie es schaffen, aus eigener Kraft Ihre Diabetes unter Kontrolle zu bekommen? Das bedeutet für Sie, Sie sollten Ihr Verhalten und Ihre Ernährung anpassen, so dass Sie wieder an Gewicht verlieren, bis Sie im schönsten Fall von Ihrem Arzt die Information bekommen, dass Ihre Diabetes 2 nicht mehr aktiv ist.
Gesund abnehmen ist der Schlüssel
Fühlen Sie sich also in der Lage, körperlich aktiver zu werden und haben Sie die Möglichkeit, Ihre Lebensweise auch in der Ernährung anzupassen, ist mein vollkommen unverbindliche Empfehlung, dass Sie Ihr eventuell vorhandenes Übergewicht in kleinen moderaten Schritten abbauen. Natürlich ist das keine medizinische Beratung. Bitte gehen Sie bei einem Verdacht unbedingt zu Ihrem Hausarzt und lassen einen entsprechenden Test durchführen. Er wird Ihnen genau sagen, was Sie jetzt tun können.
Ich selbst habe im letzten Jahr 18 kg abgenommen, weil ich einfach wieder „zu viel“ wurde. Ich konnte dieses recht anständige Gewicht tatsächlich nur mit gesundem Essen, also kein Zucker, kein Junk, keine Fertignahrung, viel Obst, viel Gemüse und mehr Bewegen und einer unterstützenden App, mit der ich meine Kalorien gezählt hatte, erreichen. Und glauben Sie mir, ich bin ein Naschkater mit sehr wenig Selbstkontrolle, wenn es um Essen geht. Wenn ich das schaffe, dann schaffen Sie das auch.
Ausgewogene Ernährung ist ein Baustein
Natürlich ist es immer die bessere Lösung, wenn Sie schon vor einer eventuellen Diabetes vom Typ 2 Diagnose Ihre Ernährung ändern und Sie sich mehr bewegen. Eine gute Grundfitness ist nicht nur in Bezug auf Diabetes 2 segensreich. Sie selbst als älter werdender Mensch können sprichwörtlich jedes Gramm Muskelgewicht für Ihr weiteres Leben gut gebrauchen.
Ich wiederhole mich, weil es so wichtig ist. Eine ausgewogene Ernährung, reich an Obst, Gemüse und Vollkornprodukten sind eine gute Basis. Darüber hinaus sollten Sie raffinierte Kohlenhydrate und weißen Zucker soweit es geht vermeiden. Ganz allgemein sollten Sie um jede Fertignahrung einen großen Bogen machen. Diese Produkte sind oft ein Cocktail an Zusatzstoffen und fast immer sind diese Produkte mit unnötig viel Salz, Zucker und sogenannten E-Stoffen versetzt.
Sport bzw. Fitness – der andere Baustein
Sie müssen nicht zum Jogger oder Leistungssportler werden. Ich habe meine Kilos nur mit täglichem moderaten Radfahren, täglich etwas spazieren und meinen täglichen kleinen Einkauf zu Fuß gemacht. Das hat über das letzte Jahr, genauer von Mitte Januar bis Mitte Oktober diesen Erfolg gebracht. Wenn Sie dieses Extra an Bewegung mit guter Ernährung kombinieren, haben Sie sehr gute Chancen, auch eine Diabetes vom Typ 2, also die sogenannte Altersdiabetes, in den Griff zu bekommen.
Was Sie vermeiden sollten – und was ist gut für Sie
Vermeiden sollten Sie fettreiche Lebensmittel wie etwa fettes Fleisch und Wurst. Aber auch Backwaren, die in Fett gebacken sind. Fast Food, Junk wie Chips oder Flips, Kuchen mit viel Sahne und Fertigprodukte sollten Sie also unbedingt vermeiden. Das empfehle ich auch, wenn Sie keinerlei Problem mit Diabetes haben. Ich mache das genauso und hoffe, von einer Altersdiabetes verschont zu bleiben.
Essen Sie, wenn Ihnen zwischen den Mahlzeiten Lust auf einen Snack kommt, besser eine Handvoll Nüsse oder Obst, aber auch Gemüse wie Paprika und Gurke, in schön angerichteten Häppchen auf einem Teller. Das mit einem Dip (natürlich auf Joghurt-Basis) ersetzen perfekt eine Tüte Chips. Es ist ja oft dieses gedankenlose knabbern, was sich auf Dauer so auf die Pfunde auswirkt.
Hat eine Anpassung von Ernährung und Bewegung leider keinen Erfolg gebracht, müssen Sie dann doch auf die notwendigen Medikamente zurückgreifen. Davon rate ich sowieso in keinem Fall ab! Ihr Arzt wird Ihnen sagen, was für Sie das Richtige ist. Aber allgmein gilt immer, Bewegung ist gut für Sie.
Mögliche Medikamente sind Metformin, Sulfonylharnstoffe und DPP-4-Hemmer. Solche Medikamente helfen Ihnen, Ihren Blutzuckerspiegel unter Kontrolle zu behalten, so dass Sie weiterhin Ihr normales Leben führen können. Was für Sie dann das richtige Medikament ist, wird Ihnen Ihr Arzt sagen und verschreiben.
Fazit – Diabetes muss nicht Schicksal sein
Gut, es ist Schicksal, wenn es einen erwischt hat. Auch wenn es vielleicht auch ein wenig durch zu reichliches Essen über die Jahre gefördert wurde. Aber bekommt man Diabetes Typ-2, können Sie ganz erheblich an der Schwere Ihrer Erkrankung arbeiten. Die Genetik spielt zwar auch eine Rolle, aber eher in Bezug darauf, wie wahrscheinlich es ist, dass bei Ihnen eine Diabetes entsteht.
Da ich mich genügend bewege, mein Auto habe ich schon seit gut 10 Jahren abgeschafft und mich insgesamt gesund ernähre, mit immer mal wieder kleinen Sünden, hoffe ich, dass ich auch im fortschreitenden Alter nicht von Diabetes Typ-2 betroffen sein werde. Und wie sagte doch der unvergessene Talkmaster immer in einem Werbespot?
Und Sie schaffen das auch!